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Feuerwehrgerätehaus Rheinfelden: Funktionale Metallfassade als prägendes Element

Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Rheinfelden ist ein kompakter Stahlbetonbau mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Metallfassade aus feuerverzinktem Stahl. Diese wurde in enger Abstimmung mit dem Bauherrn gewählt, um Langlebigkeit, Robustheit und geringen Wartungsaufwand zu gewährleisten. Die natürliche Marmorierung der Zinkoberfläche erinnert an Beton oder Naturstein und verändert sich im Laufe der Zeit durch eine matte Patina.

Die Fassade setzt einen bewussten Kontrast zur Umgebung, ohne sich optisch abzukapseln. Ihre Reflexionen und Schatteneffekte variieren je nach Licht und Wetter, wodurch das Gebäude mal als markanter Solitär, mal als zurückhaltendes Element im Stadtbild erscheint. Durch die sorgfältige Planung wurden Farbunterschiede minimiert, während die Detailausführung an Kanten und Anschlüssen hohe Präzision erforderte.

Bauphysikalisch bietet die hinterlüftete Konstruktion Vorteile bei Wärmeschutz und Feuchtigkeitsregulierung. Zudem ermöglicht die Verwendung von recycelbaren Materialien eine nachhaltige Bauweise. Die Feuerwehrleute bewerten die Robustheit und Pflegeleichtigkeit der Fassade positiv, da sie sich optimal für den intensiven Einsatzalltag eignet.

Foto: dasch zürn + partner | Fotograf: Henrik Schipper
Foto: dasch zürn + partner | Fotograf: Henrik Schipper

Die Redaktion der FASSADEN Fachzeitung im Gespräch mit Sebastian Kittelberger von dasch zürn + partner Architekten über die Metallfassade des neuen Feuerwehrgerätehauses Rheinfelden

Redaktion FASSADEN Fachzeitung: Herr Kittelberger, warum fiel die Wahl für die Fassade des neuen Feuerwehrgerätehauses auf feuerverzinkten Stahl?

Sebastian Kittelberger: Die Wahl der Metallfassade war eine bewusste Entscheidung, die in enger Abstimmung mit dem Bauherrn getroffen wurde. Die Beweggründe dafür waren vielfältig:

Die Metallfassade verkörpert Robustheit und Langlebigkeit, die für ein Feuerwehrgebäude essenziell sind. Der Bauherr wünschte eine Fassade, die den anspruchsvollen Anforderungen des Einsatzalltags standhält und gleichzeitig eine lange Lebensdauer aufweist.

Eine Stahlfassade, insbesondere aus feuerverzinktem Stahl, bietet eine einzigartige ästhetische Qualität. Die natürliche Marmorierung der Feuerverzinkung erinnert an Beton oder Naturstein und verleiht dem Gebäude ein hochwertiges Erscheinungsbild.

Feuerverzinkte Stahlblechfassaden sind äußerst pflegeleicht und benötigen im Vergleich zu anderen Fassadenmaterialien weniger Wartung, was langfristig Kosten spart und die Funktionalität des Gebäudes sicherstellt.

Die Fassade entwickelt mit der Zeit eine Patina, die den anfänglichen Glanz mindert und eine matte, zurückhaltende Oberfläche schafft. Dieser natürliche Alterungsprozess war ein weiterer wichtiger Punkt für den Bauherrn, da er dem Gebäude eine zeitlose Eleganz verleiht.

Es wurde darauf geachtet, dass keine Verbundmaterialien verwendet wurden und die Fassadenelemente später komplett recycelbar sind. Zudem ist die Feuerverzinkung besonders langlebig und wartungsarm.

Foto: dasch zürn + partner | Fotograf: Henrik Schipper
Foto: dasch zürn + partner | Fotograf: Henrik Schipper

Redaktion FASSADEN Fachzeitung: Welche optischen Eigenschaften bringt die Metallfassade mit sich?

Sebastian Kittelberger: Die Farbwahl spielte eine entscheidende Rolle im gesamten Entwurfsprozess. Ursprünglich wurde im Wettbewerb eine hinterlüftete Fassade mit erdfarbenen Tönen vorgestellt, die an Cortenstahl erinnerte. Während der Entwurfsphase wurden verschiedene Optionen, wie Holzfassade, Keramikriemchen und Metallfassade, in Betracht gezogen.

Schließlich entschied man sich für eine feuerverzinkte Stahlfassade, deren natürliche Marmorierung und silbriger Glanz in der Anfangszeit eine besondere visuelle Attraktivität boten. Mit der Zeit entwickelt sich eine Patina, die den Glanz mindert und eine matte, zurückhaltende Oberfläche schafft, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional ist.

Foto: dasch zürn + partner | Fotograf: Henrik Schipper
Foto: dasch zürn + partner | Fotograf: Henrik Schipper

Redaktion FASSADEN Fachzeitung: Wie fügt sich die Metallfassade in die Umgebung bzw. die umgebenden Gebäude ein? War der Kontrast zu Nachbarfassaden gewünscht oder eher ein Spiegelungseffekt gewollt?

Sebastian Kittelberger: Die Metallfassade fügt sich harmonisch in die Umgebung ein, obwohl sie durch ihre Materialität und Farbe einen bewussten Kontrast zu den benachbarten Gebäuden bildet. Dieser Kontrast war gewünscht, um die Feuerwehr als öffentliches und funktional bedeutendes Gebäude hervorzuheben.

Je nach Wetter ändert sich die Materialität des Gebäudes. Wirkt es bei klarem Himmel wie ein deutlicher Solitär, so geht bei bedecktem Wetter die Fassade fast nahtlos in den Himmel über.

Die reflektierenden Eigenschaften der feuerverzinkten Stahlbleche sorgen zudem für interessante Licht- und Schatteneffekte, die je nach Tageszeit und Wetter variieren. Dadurch entsteht ein dynamisches Erscheinungsbild, das das Gebäude lebendig wirken lässt und die Umgebung auf subtile Weise widerspiegelt.

Foto: dasch zürn + partner | Fotograf: Henrik Schipper
Foto: dasch zürn + partner | Fotograf: Henrik Schipper

Redaktion FASSADEN Fachzeitung: Wie wurde die Fassade von den Feuerwehrleuten beurteilt und angenommen?

Sebastian Kittelberger: Die Fassade wurde von den Feuerwehrleuten sehr positiv aufgenommen. Ihre Robustheit und Langlebigkeit wurden besonders geschätzt, da sie den Anforderungen des Einsatzalltags gerecht wird. Auch die ästhetische Qualität und die Pflegeleichtigkeit der feuerverzinkten Stahlblechfassade fanden großen Anklang.

Redaktion FASSADEN Fachzeitung: Die Gebäudekonstruktion ist ein Betonbau. Handelt es sich bei der Fassade um eine VHF oder eine andere Konstruktion?

Sebastian Kittelberger: Bei der Gebäudekonstruktion handelt es sich um einen Stahlbetonbau. Die Fassade ist als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) konzipiert. Diese Konstruktionsweise bietet mehrere Vorteile, darunter eine verbesserte Wärmedämmung, Schutz vor Feuchtigkeit und eine erhöhte Langlebigkeit der Fassadenmaterialien.

Redaktion FASSADEN Fachzeitung: Spielten bauphysikalische Belange eine Rolle?

Sebastian Kittelberger: Bauphysikalische Belange spielten eine wichtige Rolle bei der Planung und Umsetzung der Fassade. Die hinterlüftete Konstruktion gewährleistet eine effektive Belüftung der Fassade, die Feuchtigkeitsproblemen vorbeugt und die Wärmedämmung verbessert. Zudem sorgt die Feuerverzinkung der Stahlbleche für einen zusätzlichen Schutz gegen Korrosion.