FVHF-Leitlinie zur bauwerksintegrierten Photovoltaik (BIPV)
Die Möglichkeiten, Photovoltaik dauerhaft und standsicher in eine Vorgehängte Hinterlüftete Fassade zu integrieren, beschreibt die neue FVHF-Leitlinie „Bauwerksintegrierte Photovoltaik (BIPV) an Gebäuden mit Vorgehängten Hinterlüfteten Fassaden (VHF)“. Sie legt Grundsätze und Mindestanforderungen fest, dabei geht es auch um Aspekte, die teilweise nicht in Normen und Vorschriften geregelt sind. Die Leitlinie richtet sich an Architekten, Fachplaner, Ingenieure sowie Fassadenmonteure.
Um die gesteckten Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen, bietet die Integration von Photovoltaik in eine VHF großes Potenzial. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat bereits 2019 ein technisches Potenzial für bauwerksintegrierte Photovoltaik (Dach und Fassade) von 1.400 GW grünem Strom ermittelt. Eine Studie des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung kam 2021 sogar auf ein theoretisches Potenzial von 12.000 km2 Fassadenfläche, was einer installierten Leistung von etwa 2.400 GW Solarstrom entspräche. FVHF-Geschäftsführer Wolfgang Häußler: „Diese Zahlen vermitteln einen Eindruck von den enormen Markterschließungsmöglichkeiten einer integrierten VHF-Photovoltaik.“
Enormes Potenzial zur Erreichung der Klimaziele
Bei der Integration von PV in Fassaden kann die VHF ihren großen Vorteil ausspielen, da die Solarmodule die Funktion eines klassischen Bekleidungsmaterials mit übernehmen. Somit wird das Modul zur Außenhaut der Fassade mit ihren funktionalen, konstruktiven, gestalterischen sowie elektrischen Anforderungen. Die Leitlinie legt Grundsätze und Mindestanforderungen für dauerhafte und standsichere vorgehängte hinterlüftete Außenwandbekleidungen fest. Als Geltungsbereich dienen die DIN 18516-1 und die anderen Leitlinien des FVHF, insbesondere die Leitlinie „VHF – Planung und Ausführung“.
Planung, Bemessung, Konstruktion, Ausführung
Die neue BIPV-Leitlinie geht u.a. auf das Zusammenspiel von Architektur mit der integrierten Photovoltaik ein, Planungsaspekte sind nach Leistungsphasen gegliedert. Hilfreich dürften für Architekten auch Hinweise zu technischen und gestalterischen Anforderungen sowie zu den Genehmigungsverfahren einer BIPV sein.
Insbesondere für Fachplaner, Ingenieure und Fassadenmonteure sind Erläuterungen zu Konstruktion, Statik, Brandverhalten, Montage sowie Einbindung der BIPV-Anlage in das Energiekonzept hilfreich. Beispiele von CO2-Bilanzierungen sowie zu Wirtschaftlichkeitsberechnungen einer VHF-Photovoltaik runden die neue Leitlinie des FVHF ab.
Interessierten stellt der FVHF die Leitlinie „VHF – Bauwerksintegrierte Photovoltaik (BIPV)“ auf seiner Website als Download zur Verfügung.