Glas und FensterTopthema

Lichtdurchflutete Profilglasfassade mit TWD

Im Berliner Wedding überzeugte die ARGE Amrumer bestehend aus den Architekturbüros carpaneto.schöningh architekten und Lemme Locke Lührs Architektinnen mit ihrem experimentellen Wohnungsbau für Studenten. Im Auftrag der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag planten die Büros die Clusterwohnungen im Dialog mit den Nutzern. Die an der Fassade zur verkehrsreichen Straße positionierten Gemeinschafts- und Aktivitätsflächen sowie die dahinter liegenden Wohnräume sollten über die Fassade belichtet werden. Daher entschieden sich die Architekten sowohl aus Kosten- als auch aus ästhetischen Gründen für eine Profilglasfassade. Um dem Wärmeschutz Genüge zu tun, ist die Profilglasfassade mit der transluzenten Wärmedämmung (TWD) TIMax GL-PlusF der Herforder Wacotech GmbH & Co.KG ausgestattet.

Die Profilglasfassade belichtet die zur Straße liegenden Gemeinschaftsräume. Fotograf: janbitter.de, Berlin
Die Profilglasfassade belichtet die zur Straße liegenden Gemeinschaftsräume. Fotograf: janbitter.de, Berlin

Diese erfüllt die Anforderungen an die Wärmedämmung, bietet darüber hinaus einen sommerlichen Wärmeschutz sowie für die WG-Küchen und Aufenthaltsräume einen Sichtschutz. Die hohe Lichtstreuung der UV- und bis 100°C temperaturstabilen Wärmedämmeinlage verbessert die Tageslichtnutzung im Gebäudeinneren und erreicht eine schlagschattenfreie sowie blendfreie Raumausleuchtung in den Gemeinschaftsräumen. Insgesamt kommen ca. 2.208 Quadratmeter TIMax GL-PlusF im Fassadenaufbau System 0,8 zum Einsatz. Um deutlich verbesserte Ug-Werte von 0,66W/m²K zu erreichen, wurde der Scheibenzwischenraum auf 152 mm vergrößert und mit zwei Lagen TIMax GL-PlusF gefüllt. Dies geschieht, indem zwei einschalige Profilglassysteme mit separaten Aluminium-Rahmen versetzt gegeneinander montiert werden. Zusätzlich verwendete man in einigen Bereichen wie zum Beispiel im Treppenhaus auch Profilglas ohne TWD.

Die hohe Lichtstreuung der TWD erreicht eine blendfreie Raumausleuchtung. Fotograf: janbitter.de, Berlin
Die hohe Lichtstreuung der TWD erreicht eine blendfreie Raumausleuchtung. Fotograf: janbitter.de, Berlin

Die zwillingsgleichen Baukörper auf den Eckgrundstücken Amrumer Straße 16 und 36, genannt Süderoog und Norderoog, kennzeichnet ein typisierter Aufbau in Struktur und Grundrissen. Die sechsgeschossigen Gebäude bestehen jeweils aus zwei Kernbaukörpern. Gemeinschafts- und Aktivitätsflächen sind der Straße zugewandt, die Wohnräume zum Hof positioniert. Letztere sind in Einheiten für je acht Personen in vier Module unterteilt. Von diesen verfügt jedes Modul neben den Privaträumen der Studenten über eine Küche und ein eigenes Bad. Ein Waschsalon, Fitnessraum und eine Learning- Lounge komplementieren die Einheiten. Insgesamt sind in den beiden Zwillingsgebäuden Wohnplätze für 195 Studenten entstanden. Das Ensemble wird über Erschließungsstege und Terrassen gefasst und umgibt den entstandenen Hofraum. Da die Räume zum Teil barrierefrei und rollstuhlgeeignet konzipiert sind, können sie später auch als Seniorenwohnungen genutzt werden.

Bauherr: Gewobag Wohnungsbau AG, www.gewobag.de

Generalplanung:
GNEISE, www.gneise.com im Auftrag der Gewobag Wohnungsbau AG Berlin

Architekt:
LP HOAI 1-4 ARGE Amrumer
carpaneto.schöningh architekten, www.carpanetoschoeningh.de
Lemme Locke Lührs Architektinnen Partnerschaft mbB, www.lemmelockeluehrs.de

LP HOAI 5 ARGE Amrumer
carpaneto.schöningh architekten www.carpanetoschoeningh.de
Lemme Locke Lührs Architektinnen Partnerschaft mbB, www.lemmelockeluehrs.de
Buddensieg Ockert Architekten, www.boa-architekten.de

Bruttogeschossfläche:
3.548 qm „Süderoog“
5.073 qm „Norderoog“

Fertigstellung: 2019

Glasbauer:
Erwin Jahns Glasbaugesellschaft mbH, www.jahns-glasbau.de

Profilglas:
Pilkington Profilit K25/60/7, www.pilkington.com

Transluzente Wärmedämmung:
WACOTECH GmbH & Co. KG, www.wacotech.de